Vielleicht hast du ja schon mal Ferien am Meer bemacht und beim Schwimmen festgestellt, dass das Meerwasser salzig schmeckt. Aus diesem Salzwasser lässt sich Meersalz gewinnen.
In diesem Kapitel erfährst du, auf welche Arten wir Salz gewinnen.
Ein Blick in die Geschichte
Salz ist ein lebensnotwendiger Stoff. Deshalb haben die Menschen schon vor Jahrtausenden versucht, Salz zu gewinnen. Die alten Hochkulturen (Ägypter, Sumerer, Babylonier) gewannen Salz aus Meerwasser oder aus Ablagerungen in Salzwüsten. Vor ca. 1000 Jahren gründeten die Kelten in Hallstatt, einem Ort in den österreichischen Alpen, das älteste Salzbergwerk der Erde. An anderen Orten wie z. B. in Schwäbisch Hall nutzen die Kelten natürliche Salzwasserquellen zur Salzgewinnung. Das Salzwasser, auch Sole genannt, wurde in großen Siedepfannen erhitzt, bis das ganze Wasser verdampft war. Daher stammt auch der Name „Kochsalz“ (Abb. 1).
Im Mittelalter stellten die Salzsieder das Salz aus künstlich hergestellter Sole her. Dazu leiteten sie Wasser in salzhaltiges Gestein. Das Salzwasser wurde anschließend ebenfalls in großen Pfannen so lange erhitzt, bis nur noch Salz übrig blieb.
Meersalz
An warmen Küsten wie z. B. in Griechenland oder Italien wird Meersalz durch die Verdunstung von Meerwasser gewonnen. Das Meerwasser wird dazu in Lagunen oder künstlich angelegte Becken geleitet. Diese Becken nennen wir Meersalzsalinen oder umgangssprachlich auch „Salzgärten“. Wenn das Wasser verdunstet ist, wird das übrig gebliebene Meersalz „geerntet“. Dazu werden spezielle Maschinen und Bagger genutzt (Abb. 2). Bevor es in den Handel kommt, wird das Meersalz noch gereinigt.
Meersalz fällt auch als Abfallprodukt von Meerwasserentsalzungsanlagen an. Mit Meerwasserentsalzungsanlagen wird aus salzigem Meerwasser Trinkwasser gewonnen.
„Fleur du Sel“ ist eine besondere Sorte Meersalz. An heißen und windstillen Tagen bildet sich an der Wasseroberfläche von Meersalzsalinen eine sehr dünne Salzschicht. Diese Salzschicht wird von Hand abgeschöpft. Dieses Meersalz ist sehr teuer und kommt als „Fleur de Sel“ (bedeutet Blume des Salzes) in den Handel.
Steinsalz
Steinsalz ist Salz, dass vor Jahrmillionen durch die Austrocknung der Urmeere entstanden ist. Gesteinsschichten überdeckten diese Salzablagerungen. Deshalb ist das Steinsalz unterirdisch zu finden und wird in riesigen Bergwerken abgebaut. Um das Steinsalz abzubauen, werden unterirdische Tunnelsysteme mit Abbaukammern angelegt (Abb. 3). In den Abbaukammern wird das Salz durch Bohrungen und Sprengungen gewonnen. Die Salzstücke werden durch riesige mobile Geräte wie z. B. Frontschaufelfahrlader abtransportiert und zu Brechanlagen gebracht. In den Brechanlagen wird das Salz zerkleinert und mithilfe von Förderbändern ans Tageslicht transportiert. Dort wird es weiter zerkleinert und gereinigt. Heute stammt der größte Teil der Weltsalzproduktion aus dem Bergbau.
Siedesalz
Siedesalz wird aus Sole gewonnen. Sole ist eine konzentrierte Salzlösung. Zur Herstellung der Sole werden Salzlagerstätten angebohrt. Durch Rohre wird Wasser in die Salzschicht gepumpt. Das Salz löst sich im Wasser. Das Salzwasser (Sole) wird wieder nach oben gepumpt und in großen Tanks gesammelt. Die Sole wird gereinigt. Anschließend wird die Sole gekocht. Das Wasser verdampft und zurück bleibt ein feuchter Salzbrei. Der Salzbrei wird mit einem heißen Luftstrom weiter getrocknet.