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Versuche

Reaktion von Kupfer(II)-oxid und Wasserstoff

Zielsetzung

  • Bei diesem Versuch lernst du eine (weitere) Redox-Reaktion kennen, bei der nach dem Donator-Akzpetor-Prinzip Elektronen übergeben werden.

Hinweise zur Gefährdung

Dieses Experiment darf nur von Lehrpersonen durchgeführt werden!

CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung; Hanne Rautenstrauch
Abb. 1 benötigtes Material

Material

  • 2 Stative mit Klemme und Muffe
  • Reaktionsrohr
  • 2 durchbohrte Stopfen für das Reaktionsrohr
  • 2 gebogene Glasrohre (eines davon mit einer Spitze am Ende)
  • Porzellanschiffchen
  • Bunsenbrenner
  • feuerfestes Reagenzglas
  • Schlauch
  • Feuerzeug
  • Spatel (Abb. 1)


Chemikalien

  • Eisenwolle als Rückschlagsicherung
  • Kupfer\(\ce{(II)}\)-oxid 
  • Wasserstoff 
     
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Edukte

Stoffname Summenformel Gefahrenhinweise
Kupfer(II)-oxid \(\ce{CuO}\)
GHS09 - Umweltgefährlich
H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
Link zur GESTIS-Stoffdatenbank
Wasserstoff \(\ce{H2}\)
GHS02 - Entzündlich GHS04 - Komprimierte Gase
H220: Extrem entzündbares Gas. H280: Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P377: Brand von ausströmendem Gas: Nicht löschen, bis Undichtigkeit gefahrlos beseitigt werden kann. P381: Bei Undichtigkeit alle Zündquellen entfernen. P403: An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
Link zur GESTIS-Stoffdatenbank
Entfettete Eisenwolle \(\ce {Fe} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
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Kupfer(II)-oxid
\(\ce{CuO}\)
GHS09 - Umweltgefährlich
H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
Wasserstoff
\(\ce{H2}\)
GHS02 - Entzündlich GHS04 - Komprimierte Gase
H220: Extrem entzündbares Gas. H280: Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P377: Brand von ausströmendem Gas: Nicht löschen, bis Undichtigkeit gefahrlos beseitigt werden kann. P381: Bei Undichtigkeit alle Zündquellen entfernen. P403: An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
Entfettete Eisenwolle
\(\ce {Fe} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.

Produkte

Stoffname Summenformel Gefahrenhinweise
Kupfer, Pulver bzw. als Reaktionsprodukt \(\ce{Cu}\)
GHS02 - Entzündlich GHS09 - Umweltgefährlich
H228: Entzündbarer Feststoff. H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
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Wasser \(\ce {H2O} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Link zur GESTIS-Stoffdatenbank
Entfettete Eisenwolle \(\ce {Fe} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Link zur GESTIS-Stoffdatenbank
Kupfer, Pulver bzw. als Reaktionsprodukt
\(\ce{Cu}\)
GHS02 - Entzündlich GHS09 - Umweltgefährlich
H228: Entzündbarer Feststoff. H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
Wasser
\(\ce {H2O} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Entfettete Eisenwolle
\(\ce {Fe} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.

Versuchsaufbau/Durchführung 


Während der Durchführung dieses Versuchs sollte hinter einer Schutzscheibe im Abzug oder am Pult gearbeitet werden. Eine große Keramikfliese wird als feuerfeste Unterlage bereitgelegt.

  1. Befestige als erstes Klemmen und Muffen an den Stativen und stelle sie bereit (Abb. 2.1).
     
  2. Spanne das Reaktionsrohr in die Stative ein (Abb. 2.2).
     
  3. Fülle das Porzellanschiffchen vollständig mit Kupfer\(\ce{(II)}\)-oxid und schiebe es in das Reaktionsrohr (Abb. 2.3).
     
  4. Anschließend gibst du zwei Stücke Eisenwolle als Rückschlagsicherung an den beiden Öffnungen in das Reaktionsrohr (Abb. 2.4). Die Eisenwolle-Stücke sollten luftig und nicht zu dicht gepackt sein und vom Durchmesser in etwa so groß sein, wie der Durchmesser des Reaktionsrohrs. 
     
  5. Gib danach in das gebogene Glasrohr mit Spitze ebenfalls ein kleines Stück Eisenwolle als Rückschlagsicherung. Auch hier darf die Eisenwolle nicht zu dicht sein, denn das Wasserstoffgas soll später noch gut hindurchströmen können. 
     
  6. Streiche nun das Glasrohr mit Schlifffett ein und stecke es in einen durchbohrten Stopfen. 
     
  7. Verbinde nun auf der linken Seite das Reaktionsrohr mit einem durchbohrten Stopfen mit Glasrohr und einem Stück Schlauch daran (Abb. 2.4). An diesem Schlauch wird später mit einer Schlaucholive die Wasserstoffflasche angeschlossen.
     
  8. Verbinde anschließend das gebogene Glasrohr mit Spitze mit Hilfe des durchbohrten Stopfens auf der rechten Seite mit dem Reaktionsrohr (Abb. 2.5). Am Ende der Glasspitze wird später das austretende Wasserstoffgas entzündet. 
     
  9. Schließe nun die Gasflasche auf der linken Seite der Apparatur an (Abb. 2.6). Öffne den Gashahn vorsichtig und achte dabei darauf, den Hahn nicht zu stark aufzudrehen, denn dann könnte die Glasspitze am Ende der Apparatur abfliegen. 
     
  10. Warte nun einige Zeit und halte dann ein kaltes, feuerfestes Reagenzglas kopfüber über das Glasrohr mit Spitze (Abb. 2.7). 
     
  11. Verschließe das Reagenzglas mit dem Daumen, entferne dich etwas von der Apparatur bzw. verlasse den Abzug und führe die Knallgasprobe durch (Abb. 2.8). Wenn du ein Plopp-Geräusch hörst, kannst du das austretende Gas am Ende der Apparatur entzünden (Abb. 2.9). Wenn das Geräusch eher pfeifend ist, musst du noch einige Zeit abwarten und die Knallgasprobe dann erneut mit einem kalten, feuerfesten Reagenzglas durchführen. 
     
  12. Regle den Gasstrom nun so, dass nur noch eine kleine Flamme am Ende der Apparatur vorhanden ist (Abb. 2.10). 
     
  13. Nun kannst du den Bunsenbrenner entzünden und das Kupfer\(\ce{(II)}\)-oxid in dem Porzellanschiffchen bis zum Glühen erhitzen (Abb. 2.11). 
     
  14. Entferne den Bunsenbrenner, sobald das Kupfer\(\ce{(II)}\)-oxid im Porzellanschiffchen glüht, und schalte den Brenner aus (Abb. 2.12). 
     
  15. Lasse die Wasserstoff-Flasche nach Beendigung der Reaktion noch kurz geöffnet, um die Apparatur zu kühlen. Verschließe dann nach kurzer Zeit die Gasflasche und entferne sie aus der Apparatur (Abb. 2.13). 
     
  16. Anschließend entfernst du die durchbohrten Stopfen. Das Porzellanschiffchen kannst du nun mit Hilfe eines Spatels o.ä. aus dem Reaktionsrohr entfernen und den Inhalt genauer betrachten (Abb. 2.14).
Aufgabe

Notiere deine Beobachtung. 

Lösung

CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung; Hanne Rautenstrauch
Abb. 3 Das Edukt Kupfer\(\ce{(II)}\)-oxid 

Beobachtung 

  1. Das Kupferoxid glüht nach dem Erhitzen mit dem Bunsenbrenner auf und glüht auch noch kurz weiter, wenn der Brenner entfernt wurde.
  2. Vor der Reaktion ist im Porzellanschiffchen ein schwarzer Feststoff vorhanden (Abb. 3). Nach der Reaktion ist im Porzellanschiffchen ein roter Feststoff zu sehen (Abb. 4).
  3. Das Reaktionsrohr beschlägt am rechten Ende (Abb. 5).  


Ergebnis 

 

CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung; Hanne Rautenstrauch
Abb. 4 Das Reaktionsprodukt
Zu Beobachtung 1:

Durch den Bunsenbrenner wird Aktivierungsenergie zugeführt und die Reaktion gestartet.

Zu Beobachtung 2:

Das Kupfer\(\ce{(II)}\)-oxid reagiert in dem Experiment mit Wasserstoff und es entsteht elementares Kupfer, welches als roter Feststoff im Porzellanschiffchen zu sehen ist (Abb. 4). Das Kupfer-Ion des Kupferoxids nimmt bei der Reaktion zwei Elektronen auf. Das Kupfer-Ion ist also der Elektronen-Akzeptor.

\(\ce{Cu^2+ + 2e^- -> Cu}\)

CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung; Hanne Rautenstrauch
Abb. 5 Wasser als Reaktionsprodukt kondensiert am kalten Rand des Reaktionsrohres

Alternativ kann auch das Sauerstoff-Ion des Kupferoxids bei der Reaktionsgleichung mitgeschrieben werden. Die Gleichung lautet dann:

\(\ce{CuO + 2e^- -> Cu + O^2-}\)

Zu Beobachtung 3:

Das Reaktionsrohr beschlägt, weil der Wasserstoff mit den Sauerstoff-Ionen des Kupferoxids reagiert, wobei Wasserdampf entsteht. Dieser kondensiert am kalten Ende des Reaktionsrohres (Abb. 5). Das Wasserstoff-Molekül gibt bei der Reaktion zwei Elektronen ab. Das Wasserstoff-Molekül ist also der Elektronen-Donator. \(\ce{H_2 + O^2- -> H_2O + 2e^-}\)

Die Gesamtgleichung lautet: \(\ce{CuO + H_2 -> Cu + H_2O}\)