Wie viel Aluminium hast du diese Woche schon weggeworfen? Joghurtdeckel, Getränkedosen, Einmachdose, Lebensmitteltuben und Alufolie. Im Haushalt begegnet uns an vielen Stellen Aluminium, welches wir als Verpackung für Lebensmittel gebrauchen. Wenn die Lebensmittel verzehrt wurden, benötigen wir die Verpackung meist nicht mehr und sie wird entsorgt.
Noch häufiger als für Verpackungen wird Aluminium für Fahrzeuge und im Bau verwendet (Abb. 1). Durch den vielseitigen Einsatz von Aluminium entsteht auch eine Menge Aluminium-Schrott. Um neue Produkte aus Aluminium herzustellen, können wir Aluminium als Primärmetall (Rohmetall) verwenden. Die Gewinnung von Primär-Aluminium aus Bauxit (Aluminiumerz) ist allerdings mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Für den Recyclingprozess von Aluminium (Sekundär-Aluminium) wird dahingegen weniger Energie benötigt und weniger Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Die Gewinnung von Sekundär-Aluminium ist umweltfreundlicher als die Herstellung von Primär-Aluminium.
Erfahre in diesem Artikel mehr darüber, wie aus dem Aluminium in Schrott wiederverwertbares Aluminium zurückgewonnen werden kann.
Aluminium-Produkte richtig entsorgen
Die Verpackungen, die aus Aluminium bestehen (z.B. Joghurtdeckel, Aluminiumfolie), entsorgst du über den gelben Sack oder die gelbe Mülltonne (Abb. 2.1). Größere Gegenstände aus Aluminium (z.B. Gartenstühle, Autos) werden entweder mit dem Sperrmüll abgeholt oder du kannst diese Gegenstände zu einem Recyclinghof oder Schrottplatz bringen.
Aluminium-Schrott sortieren
Auf der Mülldeponie trennen Maschinen das Metall von anderen Stoffen, wie z.B. Kunststoff.
Aluminium-Schrott transportieren
Nachdem der Aluminium-Schrott sortiert wurde, wird dieser in Würfel gepresst (Abb. 2.2). Diese Würfel sind besser transportierbar. Von der Mülldeponie oder dem Recyclinghof werden die Würfel mit dem Aluminium-Schrott zum Umschmelzbetrieb gebracht.
Aluminium-Würfel zerkleinern
Damit der Aluminium-Schrott weiterverarbeitet werden kann, zerkleinern Maschinen zunächst einmal die Würfel in kleine, möglichst ähnlich große Aluminiumstücke.
Aluminium-Legierungen sortieren
Für das Recycling von Aluminium ist es besonders wichtig, dass die verschiedenen Aluminium-Legierungen gut sortiert werden. Bei den Aluminium-Legierungen wurden dem Aluminium weitere Stoffe (z.B. Magnesium) beigemischt, um beispielsweise eine höhere Härte zu erreichen. Im Recyclingprozess können diese weiteren Stoffe der Legierungen nicht von dem Aluminium getrennt werden. Um durch das Recycling keine unkontrollierten Gemische unterschiedlicher Stoffe mit Aluminium und folglich unerwünschten Eigenschaften der Legierungen zu erhalten, ist eine sortenreine Trennung dieser Metallstücke unterschiedlicher Legierungen besonders wichtig.
Spezielle Sortiermaschinen mit Röntgenstrahlen können die unterschiedlichen Legierungen erkennen, sodass diese voneinander getrennt werden können.
Aluminium-Schrott einschmelzen und in Formstücke gießen
Die sortierten Stücke des Aluminiums werden in großen Öfen bei 650-700°C unter ständiger Bewegung eingeschmolzen. Dabei entsteht eine Schlacke, die aus unterschiedlichen Oxiden besteht und sich absetzt. Diese Oxide würden das Aluminium verunreinigen und deshalb werden diese abgetragen. Die Schmelze besteht aus dem Sekundär-Aluminium, welches in Formstücke gegossen wird, damit es zur Herstellung neuer Produkte weitertransportiert werden kann. Das Aluminium wird beispielsweise in Zylinder gegossen oder so gewalzt, dass Aluminium-Bleche aufgerollt werden können.
Aluminium wiederverwerten
Aus dem Sekundär-Aluminium, welches aus Müll und Schrott gewonnen wurde, können wieder neue Produkte entstehen (Abb. 2.3). Für das Recycling von Aluminium wird nur rund 5% der Energie benötigt, die zur Gewinnung von Primär-Aluminium notwendig wäre. Für eine Getränkedose aus Primär-Aluminium wird der gleiche Energieaufwand benötigt wie für 20 Dosen aus Sekundär-Aluminium.
Zusammenfassung
Uns begegnet Aluminium in vielen Bereichen des Alltags (Verpackungen, Fahrzeuge, Fensterrahmen usw.). Dementsprechend entsorgen wir auch viel Aluminium. Die Gewinnung von Primär-Aluminium aus dem Erz Bauxit ist sehr energieaufwendig und mit einem hohen Ausstoß an Kohlenstoffdioxid verbunden. Für das Recycling von Aluminium werden nur 5% des Energieaufwands benötigt. Mithilfe von Röntgenstrahlen werden die Legierungen des Aluminiums möglichst sortenrein getrennt. Danach wird das alte Aluminium eingeschmolzen und in Formstücke gegossen. Die Formstücke bestehen aus Sekundär-Aluminium und können zu neuen Produkten verarbeitet werden.