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Aufgabe

Glycerin in Handcreme

Schwierigkeitsgrad: mittelschwere Aufgabe

CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung;
Abb. 1 Handcreme mit Glycerin

Viele Handcremes enthalten Glycerin. Glycerin gehört zu den Alkoholen und ist bei Raumtemperatur eine klare, zähflüssige und leicht süßlich schmeckende Flüssigkeit mit einer Siedetemperatur von \(\ce{290\,°C}\).


 

1)

Formuliere, ausgehend von der hohen Siedetemperatur und der Zähflüssigkeit von Glycerin bei Raumtemperatur, eine begründete Hypothese bezüglich des Aufbaus eines Glycerin-Moleküls.


 

2)

Plane ein Experiment, mit dem du deine Hypothese überprüfen kannst. Führe das Experiment durch. Welche Schlussfolgerungen kannst du aus deinen Beobachtungen ziehen?


 

3)

Erkläre, warum Glycerin als Feuchthaltemittel (schützen ein Produkt vor Austrocknung) für Handcremes genutzt wird.


 

4)

Würdest du eine Handcreme mit Glycerin benutzen? Begründe deine Entscheidung.

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1)

mögliche Hypothesen:

Möglichkeit 1: Glycerin-Moleküle bestehen aus langen Kohlenwasserstoff-Ketten, zwischen denen London-Dispersions-Wechselwirkungen herrschen. Aufgrund der Molekülgröße sind die Wechselwirkungen zwischen den Molekülen relativ stark.

Möglichkeit 2: Glycerin-Moleküle bestehen aus einer kurzen Kohlenwasserstoff-Kette und mehreren Hydroxy-Gruppen. Die Hydroxy-Gruppen der verschiedenen Glycerin-Moleküle können untereinander Wasserstoffbrücken ausbilden.

2)

Experiment zur Überprüfung der Hypothesen:

Zur Überprüfung der Hypothesen wird Glycerin mit Wasser bzw. mit Heptan gemischt. Gylcerin löst sich sehr gut in Wasser und nicht in Heptan.

Schlussfolgerung: Glycerin-Moleküle bestehen aus kurzen Kohlenwasserstoff-Ketten und mindestens zwei (oder mehr) Hydroxy-Gruppen.

3)

Erklärung der Nutzung von Gylcerin als Feuchthaltemittel:

Zwischen den Hydroxy-Gruppen der Glycerin-Moleküle und den Wasser-Molekülen bilden sich Wasserstoffbrücken aus. Da Glycerin-Moleküle mehrere Hydroxy-Gruppen (drei) besitzen, kann ein Glycerin-Molekül  mehrere Wassermoleküle um sich herum anlagern. Die Wasser-Moleküle werden dadurch gehindert, aus der Creme heraus zu diffundieren. Das Wasser kann deshalb nur schlecht verdunsten und verbleibt in der Creme.

4)

Begründung für die Nutzung von Glycerin als Handcreme

Argumente, die für eine Nutzung sprechen:

  • Die Creme bleibt feucht und geschmeidig.
  • Die Creme kann beim Auftragen auf die Haut durch das gespeicherte Wasser die Haut gut mit Feuchtigkeit versorgen.

Argumente, die gegen eine Nutzung sprechen:

  • Glycerin könnte die Haut austrocknen, da die Glycerin-Moleküle an der Grenzfläche zwischen Creme und Haut auch mit den Wasser-Molekülen, die in der Haut gespeichert sind, Wasserstoffbrücken ausbilden können. Dadurch könnte der Haut Feuchtigkeit entzogen werden.

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