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Versuche

Reaktion von Metallen mit Säuren

Zielsetzung

  • Mit diesem Experiment erforschst du, welche Metalle mit Säuren reagieren und welche Produkte dabei entstehen.

Hinweise zum Experiment

Damit in Chemie bzw. beim Experimentieren keine Unfälle passieren, musst du auf die Sicherheit achten. Die Sicherheit ist immer wichtig, wenn du in einem Fachraum oder Labor bist. Bitte beachte bei allen Experimenten die Hinweise zur Sicherheit im LaborDie Durchführung des Experiments erfordert eine Gefährdungsbeurteilung durch die Lehrkraft.

CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung; Hanne Rautenstrauch
Abb. 1 Versuchsmaterial

Material

  • 5 Reagenzgläser (feuerfest)
  • Reagenzglas-Ständer
  • Teelicht
  • Feuerzeug
  • 5 Pipetten
  • 4 Objektträger

Chemikalien

  • Magnesium
  • Zink
  • Eisen
  • Kupfer
  • Verdünnte Schwefelsäure \(\ce{(2M})\) (Abb. 1)
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Edukte

Stoffname Summenformel Gefahrenhinweise
Magnesium, Band oder Stück \(\ce{Mg}\)
H228: Entzündbarer Feststoff. H252: In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten. H261: In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P223: Keinen Kontakt mit Wasser zulassen.
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Zink, Granalien \(\ce{Zn}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
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Eisen, Blech \(\ce{Fe}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
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Kupfer, Blech \(\ce{Cu}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
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Schwefelsäure (c=2\(\ce{\frac{mol}{l}}\)) \(\ce{H2SO4}\)
GHS05 - Ätzend etc. Kat. 1
H290: Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
P280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P303+P361+P353: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen oder duschen. P301+P330+P331: BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen. P305+P351+P338+P310: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
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Magnesium, Band oder Stück
\(\ce{Mg}\)
H228: Entzündbarer Feststoff. H252: In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten. H261: In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P223: Keinen Kontakt mit Wasser zulassen.
Zink, Granalien
\(\ce{Zn}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Eisen, Blech
\(\ce{Fe}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kupfer, Blech
\(\ce{Cu}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Schwefelsäure (c=2\(\ce{\frac{mol}{l}}\))
\(\ce{H2SO4}\)
GHS05 - Ätzend etc. Kat. 1
H290: Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
P280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P303+P361+P353: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen oder duschen. P301+P330+P331: BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen. P305+P351+P338+P310: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

Produkte

Stoffname Summenformel Gefahrenhinweise
Eisen(II)-sulfat \(\ce{FeSO_4}\)
GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung
H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H315: Verursacht Hautreizungen. H319: Verursacht schwere Augenreizung.
P301+P312+P330: BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen. Mund ausspülen. P302+P352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. P305+P351+P338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
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Zinksulfat \(\ce{ZnSO4}\)
GHS05 - Ätzend etc. Kat. 1 GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung GHS09 - Umweltgefährlich
H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H318: Verursacht schwere Augenschäden. H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280: Augenschutz tragen. P305+P351+P338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P313: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
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Magnesiumsulfat $\ce{MgSO4}$
-
-
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Wasserstoff (als Reaktionsprodukt) \(\ce{H_2}\)
GHS02 - Entzündlich
H220: Extrem entzündbares Gas.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P403: An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
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Wasser \(\ce {H2O} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
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Eisen(II)-sulfat
\(\ce{FeSO_4}\)
GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung
H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H315: Verursacht Hautreizungen. H319: Verursacht schwere Augenreizung.
P301+P312+P330: BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen. Mund ausspülen. P302+P352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. P305+P351+P338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
Zinksulfat
\(\ce{ZnSO4}\)
GHS05 - Ätzend etc. Kat. 1 GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung GHS09 - Umweltgefährlich
H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H318: Verursacht schwere Augenschäden. H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280: Augenschutz tragen. P305+P351+P338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P313: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
Magnesiumsulfat
$\ce{MgSO4}$
-
-
Wasserstoff (als Reaktionsprodukt)
\(\ce{H_2}\)
GHS02 - Entzündlich
H220: Extrem entzündbares Gas.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P403: An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
Wasser
\(\ce {H2O} \)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.

Versuchsaufbau/Durchführung

Reaktion von Metall und Säure

  1. CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung;
    Abb. 2 Schwefelsäure zum Metall geben
    Gib in die Reagenzgläser jeweils eine kleine Probe eines der Metalle (Abb. 2).
  2. Gib zu der ersten Probe so viel verdünnte Schwefelsäure, dass das Metall davon bedeckt ist.

Überprüfen des Gases

  1. Fange mit einem leeren Reagenzglas das Gas auf, welches bei der Reaktion entsteht (Abb. 3.1).
  2. Stülpe dafür das leere Reagenzglas über das Reagenzglas, in dem die Reaktion stattfindet.
  3. Verschließe das Reagenzglas mit dem Daumen (Abb. 3.2).
  4. Zünde das Teelicht an und halte das Reagenzglas an die Flamme, nimm dann den Daumen von der Öffnung (Knallgasprobe) (Abb. 3.3).
  5. Führe das Experiment mit allen weiteren Metallen einzeln durch (Abb. 3.4)

Überprüfen der Lösung

  1. Entnimm mit der Pipette ein wenig der Lösung aus einem Reagenzglas (Abb. 4.1).
  2. Gib einige Tropfen auf einen Objektträger (Abb. 4.2).
  3. Halte den Objektträger über die Flamme des Teelichts so, dass du dich nicht verbrennst. Dampfe die Lösung langsam ein. Dafür benötigst du nur wenig Wärme der Kerze (Abb. 4.3).

Tipps und Tricks

Verwende als Metallproben möglichst Metallspäne.

Hinweise zur Entsorgung

Du kannst die Lösungen in einem Abfallbehälter für anorganische Lösungen mit Schwermetallen entsorgen.

Aufgabe
Aufgabe

Führe die Experimente durch und notiere deine Beobachtungen. Erkläre danach, welche Reaktionen stattgefunden haben.

Lösung

Beobachtung

Reaktion von Metall und Säure

Wenn du Schwefelsäure zu Magnesium, Zink und Eisen gibst, entwickelt sich ein Gas (Abb. 5). Die Metalle lösen sich mit der Zeit. Bei Kupfer erkennst du keine Veränderung.

Überprüfen des Gases

Bei Magnesium, Zink und Eisen ist die Knallgasprobe positiv. Das heißt, wenn das aufgefangene Gas an eine Flamme gehalten wird, gibt es ein ploppendes Geräusch. Bei Kupfer ist die Knallgasprobe negativ. Es ertönt kein Geräusch.

Überprüfen der Lösung

Bei der Lösung von Magnesium, Zink und Eisen lagert sich beim Eindampfen ein weißer Feststoff am Objektträger ab.

CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung; Hanne Rautenstrauch
Abb. 5 Beobachtung der Reaktion von Metallen mit Säuren für Magnesium, Zink, Eisen und Kupfer (v. l. n. r.)

Ergebnis

Reaktion von Metall und Säure

Schwefelsäure und Wasser reagieren zu Oxonium- und Sulfat-Ionen. Deswegen verwenden wir bei den folgenden Reaktionsgleichungen die Darstellung der Ionen.

$\ce{H2SO4 + 2 H2O -> 2 H3O^+ + SO4^2-}$

Unedle Metalle reagieren mit Schwefelsäure. Edle Metalle, wie das Kupfer, reagieren nicht.

Magnesium und Schwefelsäure reagieren zu Magnesiumsulfat, Wasser und Wasserstoff.

$\ce{Mg + 2 H3O^+ + SO4^2- -> Mg^2+ + SO4^2- + 2 H2O + H2 ^}$

Zink und Schwefelsäure reagieren zu Zinksulfat, Wasser und Wasserstoff.

$\ce{Zn + 2 H3O^+ + SO4^2- -> Zn^2+ + SO4^2- + H2O + H2 ^}$

Eisen und Schwefelsäure reagieren zu Eisen(II)-sulfat und Wasserstoff.

$\ce{Fe + 2 H3O^+ + SO4^2- -> Fe^2+ + SO4^2- + H2O + H2 ^}$

Überprüfen des Gases

Wie du eben lesen konntest, entsteht bei der Reaktion unedler Metalle und Schwefelsäure Wasserstoff. Dies ist ein Gas, welches mit Sauerstoff explosiv wirkt. Die Menge an Wasserstoff, die bei der Reaktion im Reagenzglas entsteht, ist gering, vermischt sich aber trotzdem mit dem Sauerstoff aus der Luft. Wenn du eine Flamme an das Gasgemisch hältst, findet eine Explosion statt, welche du durch die geringe Gasmenge als Ploppen wahrnehmen kannst. Wasserstoff und Sauerstoff reagieren dabei zu Wasser.

\(\ce{2 H_2 + O_2 -> 2 H_2O}\)

Überprüfen der Lösung

Bei der Reaktion unedler Metalle und Schwefelsäure entstehen die Sulfate der Metalle. Magnesiumsulfat, Zinksulfat und Eisensulfat sind Salze, die als Rückstand bleiben, wenn du das Wasser entziehst.

$\ce{\ce{Mg^2+}_(_a_q_) + SO4^2-_(_a_q_) + 2 H2O_(_l_) ->[-H2O] MgSO4_(_s_)}$

$\ce{\ce{Zn^2+}_(_a_q_)+ SO4^2-_(_a_q_) + 2 H2O_(_l_) ->[-H2O] ZnSO4_(_s_)}$

$\ce{\ce{Fe^2+}_(_a_q_) + SO4^2-_(_a_q_)+ 2 H2O_(_l_) ->[-H2O] FeSO4_(_s_)}$

Aufgabe
Aufgabe

Du möchtest dir eine wunderschöne neue Zitronenpresse kaufen und bist dabei frei in der Wahl des Metalls. Die Zitronenpresse wird nämlich eine Sonderanfertigung. Welches Metall wirst du am besten wählen, welches möglichst nicht mit der Säure reagiert, aber auch nicht zu teuer ist?

Recherchiere dafür auch im Themenbereich zu den Metallen nach edlen und unedlen Metallen sowie Legierungen.

Lösung

Edelmetalle, wie Kupfer, Silber, Gold und Platin reagieren nicht mit Säure. Sie eignen sich deshalb als Metall zur Herstellung einer Zitronenpresse. Allerdings haben diese Metalle auch einen hohen Preis, weshalb die Zitronenpresse teuer werden würde. Um Gegenstände aus Metall herzustellen, die beständig gegenüber Säure sind, wird häufig Edelstahl rostfrei verwendet (z.B. Besteck). Dies ist eine Stahl-Legierung, die meist noch einen Anteil Chrom enthält. Der Preis für den Rohstoff Edelstahl rostfrei entspricht der Hälfte des Kupfer-Preises. Silber, Gold und Platin sind noch wertvoller als Kupfer. In deinem Fall solltest du dich lieber an den Legierungen als an den Reinmetallen orientieren, um eine säurebeständige Zitronenpresse anfertigen zu lassen.