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Grundwissen

Recycling von Metall

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Beim Recycling von Metall (Sekundärmetall) wird im Vergleich zur Gewinnung von Rohmetall (Primärmetall) weniger Energie benötigt und weniger Kohlenstoffdioxid ausgestoßen.
  • Für das Recycling von Metall ist die richtige Mülltrennung besonders wichtig.
  • Während des Recyclingprozesses werden die Metalle gesammelt, von anderen Stoffen getrennt, zerkleinert, geschmolzen und in Formen gegossen. Diese Formstücke können dann zu neuen Produkten weiterverarbeitet werden.
Aufgaben Aufgaben

Recycling ist wichtig, um die Rohstoffreserven unserer Erde zu schonen und den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid als Treibhausgas zu reduzieren. Recycling bedeutet, dass verarbeitete Stoffe aus alten Produkten möglichst in den Zustand als Rohstoff zurückgesetzt werden und dann wiederverwertet werden. Doch was können wir tun, damit Metalle bestmöglich recycelt werden können?

Metalle richtig entsorgen, damit sie recycelt werden können

Tbatb, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Abb. 1 Mülltrennung

Zunächst einmal ist die Entsorgung des Metalls wichtig (Abb. 1). Wenn du zum Beispiel einen Nagel aus Eisen nicht mehr benötigst, kannst du ihn in den Restmüll tun. Bevor der Restmüll auf der Mülldeponie verbrannt wird, trennen sehr starke Magnete alle magnetischen Metalle von dem Müll. Aluminium ist aber nicht magnetisch und würde zusammen mit dem Restmüll nicht recycelt werden können. Dafür darfst du zum Beispiel die Getränkedose aus Aluminium aber in den gelben Sack tun. Es gibt spezielle Maschinen, die das Aluminium von dem Kunststoffmüll trennen können. Kupfer ist ebenfalls nicht magnetisch. Es gehört zu den Edelmetallen und kann weder im Restmüll, noch im gelben Sack recycelt werden. Wer Kupferkabel oder Elektromagnete im Hausmüll entsorgt, begeht sogar eine Ordnungswidrigkeit. Dein Kupferkabel solltest du also besser als Elektroschrott abholen lassen oder zur Mülldeponie bzw. einem Recyclinghof bringen.

Die Vorteile des Metall-Recyclings

Metalle als Rohstoffe werden meist aus Ländern von anderen Kontinenten importiert. In der EU werden nur rund 3 % der Metallrohstoffe produziert. Bei der Wiederverwertung von Metall aus Schrott und alten Produkten können die Importe mit den langen Transportwegen reduziert werden. Dennoch ist der Bedarf an Metall so hoch, dass beispielsweise zusätzlich zu dem Rohkupfer auch Kupferschrott importiert wird, um den Bedarf an Kupfer zu decken.

Die Gewinnung von Metallen aus Erzen (Primärmetall) ist immer mit einem hohen Energieaufwand verbunden, was sich negativ auf die Umwelt auswirkt. Mit dem Metall-Recycling kann Energie und auch der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid gespart werden.

  • Beim Recycling von Eisen (Sekundär-Eisen) werden für die Herstellung einer Tonne Stahl \(\ce{1,4\,t}\) Eisenerz, \(\ce{0,8\,t}\) Kohle und \(\ce{1,67\,t}\) Kohlenstoffdioxid gespart, verglichen mit der Gewinnung von Primär-Eisen aus Erz. Zudem werden nur 28 % des Energieaufwands benötigt. 2018 wurde mit dem Recycling von Stahlschrott so viel Kohlenstoffdioxid gespart, wie alle Fahrzeuge aus Frankreich, Großbritannien und Belgien zusammen ausgestoßen haben.
  • Beim Recycling von Aluminium können 85 % Kohlenstoffdioxid im Gegensatz zur Gewinnung des Primärmetalls gespart werden und es werden nur 5 % des Energieaufwands benötigt.
  • Beim Recycling von Kupfer können 62 % des Kohlenstoffdioxids im Gegensatz zur Gewinnung des Primärmetalls gespart werden und es werden nur rund 20 % des Energieaufwands benötigt.

Wie viel weggeworfenes Metall wird recycelt?

Abb. 2 Recyclingquoten 2018: Wie viel Verpackungsmüll wurde 2018 recycelt?

Über die Recycling-Quoten wissen wir, wie viel des Metalls, welches wir entsorgt haben, tatsächlich recycelt wird. Stahl bzw. Eisen liegt weit vorne, wenn es um das Recycling geht (Abb. 2). Von dem Stahl, der als Müll und Schrott gesammelt wird, wurden 2018 etwa 92 % recycelt. Aluminium erzielte eine ähnlich hohe Quote mit mehr als 90 %. Damit sind die Quoten schon relativ hoch gewesen und die Tendenz ist weiterhin steigend. Die Bundesregierung gab vor, dass ab 2022 mindestens 90 % des Stahls bzw. Eisens sowie des Aluminiums recycelt werden sollen. Diese Quote wurde bereits vorher im Stahl-Recycling übertroffen und das Aluminium-Recycling lag dicht daran.

Und was passiert eigentlich beim Recyclingprozess der Metalle?

blahedo, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons
Abb. 3 Metallwürfel

Wenn wir Dinge, die Metall enthalten, nicht mehr gebrauchen, entsorgen wir sie auf unterschiedliche Weise. Zunächst werden all diese Dinge auf Mülldeponien und Recyclinghöfen gesammelt. Dort werden die Metalle von anderen Stoffen (z. B. Kunststoff, Speisereste, Papier) getrennt. Für die Trennung werden Magnete, Laser und Röntgenstrahlen verwendet. Eine Herausforderung für das Recycling von Metallen ist nämlich nicht nur, die Metalle untereinander zu unterscheiden und von anderen Stoffen zu trennen, sondern auch die verschiedenen Legierungen einzelner Metalle. Eisen ist nämlich nicht gleich Eisen. Je nachdem, welche Eigenschaften die Metalle für bestimmte Produkte haben sollen, werden den Metallen weitere Stoffe in Legierungen hinzugegeben. Stahl ist eine Legierung, also ein Stoffgemisch, aus Eisen und Kohlenstoff. Mithilfe der Röntgenstrahlen können die unterschiedlichen Legierungen der Metalle getrennt werden.

Nach dem Trennen werden die Metalle meist erst einmal in Würfel gepresst, damit die Metallwürfel dahin transportiert werden können, wo aus dem alten Metall wiederverwertbares Metall entsteht (Abb. 3). Dort werden die Metallwürfel zerkleinert und das Metall in sehr heißen Öfen eingeschmolzen. Das flüssige Metall wird dann in Formen gegossen, aus denen wieder neue Produkte entstehen.

Wenn du einen detaillierten Blick in den Recyclingprozess bekommen magst, schaue dir den Artikel zum Recyclingprozess von Aluminium an.

Zusammenfassung

Recycling ist wichtig, um die Rohstoffreserven unserer Erde zu schonen und den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid als Treibhausgas zu reduzieren. Damit Metalle bestmöglich recycelt werden können, ist wichtig, dass du den Müll richtig trennst. Kleinere Eisenstücke dürfen in den Restmüll, Aluminium in den gelben Sack und Edelmetalle wir Kupfer müssen extra entsorgt werden. Der Müll und Schrott werden möglichst sortenrein getrennt. Dann werden die Metalle eingeschmolzen, in Formstücke gegossen und dahin transportiert, wo aus den Formstücken wieder neue Produkte entstehen. Von dem gesammelten Stahl und Aluminium werden um die 90 % recycelt.

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