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Versuche

Reaktion von Kupfer und Iod

Zielsetzung

Bei diesem Versuch lernst du etwas über die Masse bei chemischen Reaktionen und die Reaktion von Kupfer und Iod.

Hinweise zum Experiment

Damit in Chemie bzw. beim Experimentieren keine Unfälle passieren, musst du auf die Sicherheit achten. Die Sicherheit ist immer wichtig, wenn du in einem Fachraum oder Labor bist. Bitte beachte bei allen Experimenten die Hinweise zur Sicherheit im LaborDie Durchführung des Experiments erfordert eine Gefährdungsbeurteilung durch die Lehrkraft.

Material

  • feuerfestes Reagenzglas
  • Reagenzglasklammer
  • Luftballon
  • (Gummi-)Band
  • Waage
  • Bunsenbrenner
  • Feuerzeug
  • Spatel


Chemikalien

  • Kupferblech
  • Iod
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Edukte

Stoffname Summenformel Gefahrenhinweise
Iod \(\ce {I2} \)
GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung GHS08 - Systemische Gesundheitsgefährdungen GHS09 - Umweltgefährlich
H312+H332: Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt oder bei Einatmen. H315: Verursacht Hautreizungen. H319: Verursacht schwere Augenreizung. H335: Kann die Atemwege reizen. H372: Schädigt die Organe bei längerer oder wiederholter Exposition. H372-------- Betroffene Organe: Schilddrüse H372-------- Expositionsweg: Oral H400: Sehr giftig für Wasserorganismen.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P302+P352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. P305+P351+P338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P314: Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
Link zur GESTIS-Stoffdatenbank
Kupfer, Blech \(\ce{Cu}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.
Link zur GESTIS-Stoffdatenbank
Iod
\(\ce {I2} \)
GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung GHS08 - Systemische Gesundheitsgefährdungen GHS09 - Umweltgefährlich
H312+H332: Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt oder bei Einatmen. H315: Verursacht Hautreizungen. H319: Verursacht schwere Augenreizung. H335: Kann die Atemwege reizen. H372: Schädigt die Organe bei längerer oder wiederholter Exposition. H372-------- Betroffene Organe: Schilddrüse H372-------- Expositionsweg: Oral H400: Sehr giftig für Wasserorganismen.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P302+P352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. P305+P351+P338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P314: Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
Kupfer, Blech
\(\ce{Cu}\)
Kein gefährlicher Stoff nach GHS.

Produkte

Stoffname Summenformel Gefahrenhinweise
Kupfer(I)-iodid \(\ce{CuI}\)
GHS05 - Ätzend etc. Kat. 1 GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung GHS09 - Umweltgefährlich
H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H315: Verursacht Hautreizungen. H317: Kann allergische Hautreaktionen verursachen. H318: Verursacht schwere Augenschäden. H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280: Schutzhandschuhe/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P301+P312+P330: BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen. Mund ausspülen. P302+P352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. P305+P351+P338+P310: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
Link zur GESTIS-Stoffdatenbank
Kupfer(I)-iodid
\(\ce{CuI}\)
GHS05 - Ätzend etc. Kat. 1 GHS07 - Giftig Kat. 4 (Gesundheitsschädlich), Ätz- oder Reizwirkung Kat. 2, niedrigere systemische Gesundheitsgefährdung GHS09 - Umweltgefährlich
H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H315: Verursacht Hautreizungen. H317: Kann allergische Hautreaktionen verursachen. H318: Verursacht schwere Augenschäden. H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280: Schutzhandschuhe/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P301+P312+P330: BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen. Mund ausspülen. P302+P352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. P305+P351+P338+P310: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung; Hanne Rautenstrauch / made with chemix.org
Abb. 1 Versuchsaufbau

Versuchsaufbau/Durchführung 

  1. Gib zuerst mit dem Spatel 2-3 kleine Iodkristalle (nicht mehr!) in ein feuerfestes Reagenzglas.
  2. Tipp: Ein feuerfestes Reagenzglas erkennst du daran, dass es einen Aufdruck („Schott“ oder „Schott Duran“) hat.
  3. Halte nun das Reagenzglas schräg und lege in \(\ce{3-4\,cm}\) Entfernung zum Iod ein gefaltetes Kupferblech hinein. 
  4. Verschließe das Reagenzglas mit einem Luftballon. Wickle zur Sicherheit noch ein (Gummi-)Band um den Luftballon, damit dieser nicht abfliegen kann.
  5. Wiege das vorbereitete Reagenzglas (Abb. 1).
  6. Erhitze nun das Iod mit einem Bunsenbrenner.
  7. Erreichen die auftretenden Ioddämpfe das Kupferblech, erhitze das Kupferblech mit dem Bunsenbrenner.
  8. Wiege das Reagenzglas noch einmal, wenn die Reaktion abgeklungen und das Reagenzglas abgekühlt ist.
  9. Nach dem Versuch wird das Reagenzglas kräftig in der rauschenden Flamme des Bunsenbrenners ausgeglüht. Das Kupferblech wird in den Müll gegeben.
     
Aufgabe

Führe das Experiment durch und notiere deine Beobachtung und Messergebnisse.

Lösung

Beobachtung

 

Abb.2 Reaktion von Kupfer und Iod

  1. CC-BY-NC 4.0 / Joachim Herz Stiftung, Hanne Rautenstrauch
    Abb. 3 Wiegen des Versuchsaufbaus vor und nach der Reaktion
    Wird das Iod erhitzt, steigen bereits nach sehr kurzer Zeit violette Ioddämpfe im Reagenzglas auf (Abb. 2).
  2. Wird daraufhin das Kupferblech erhitzt, sind die Dämpfe nach kurzer Zeit nicht mehr sichtbar und am Blech ist eine Farbänderung zu beobachten.
  3. Der Luftballon bläht sich während des Erhitzens leicht auf und zieht sich nach dem Abkühlen des Reagenzglases wieder zusammen.
  4. Vor der Reaktion wiegt das mit dem Luftballon verschlossene Reagenzglas mit dem Iod und dem Kupferblech 19,1 g (Abb. 3). Nach der Reaktion wiegt der Versuchsaufbau ebenfalls 19,1g.

 

Ergebnis

Zu Beobachtung 1:
Durch das Erhitzen sublimiert das feste Iod und geht in den gasförmigen Zustand über. Dadurch entstehen die violetten Ioddämpfe.

Zu Beobachtung 2:
Die Ioddämpfe reagieren mit dem Kupferblech zu dem Salz Kupferiodid. Es findet eine Redoxreaktion statt. Das Kupfer-Atom gibt ein Elektron ab und reagiert zu einem einfach positiv geladenen Kupfer-Ion \(\ce{(Cu^+)}\):

\(\ce{Cu -> Cu^+ + e^-}\)

Hinweis: Kupfer gehört zu den Nebengruppenelementen. Ein Kupfer-Atom kann sowohl einfach positiv geladene Ionen \(\ce{(Cu^+)}\) als auch zweifach positiv geladene Ionen \(\ce{(Cu^2+)}\) bilden. In diesem Fall bilden sich einfach positiv geladene Ionen, die dadurch entstehen, dass je ein Kupfer-Atom ein Elektron abgibt.

Das Iod-Molekül nimmt zwei freiwerdende Elektronen von zwei Kupfer-Atomen auf und reagiert zu zwei einfach negativ geladenen Iodid-Ionen \(\ce{(I^-)}\):

\(\ce{I_2 + 2e^- -> 2 I^-}\)

Die Gesamtgleichung der Reaktion von Kupfer und Iod zu Kupferiodid lautet: \(\ce{2 Cu + I_2 -> 2CuI}\)

Zu Beobachtung 3:
Durch das Erhitzen dehnen sich die Luft (und die Ioddämpfe) im Reagenzglas aus, da sich die Teilchen schneller bewegen. Dadurch bläht sich der Luftballon auf. Kühlt das Reagenzglas ab, nimmt die Teilchenbewegung ab. Die Luft nimmt dadurch wieder weniger Raum ein und der Luftballon zieht sich wieder zusammen.

Zu Beobachtung 4:
Wie bei jeder chemischen Reaktion gilt auch bei dieser Reaktion das Gesetz zur Erhaltung der Masse. Das heißt die Masse der Produkte ist genau so groß, wie die Masse der Edukte. Da das System geschlossen ist, können wir auf der Waage vor und nach der Reaktion dasselbe Gewicht ablesen.